Wussten Sie, dass über fünf Milliarden Kleidungsstücke in Deutschlands Kleiderschränken hängen? Pro Kopf sind das rund 95 Kleidungsstücke. Jedes fünfte davon wird so gut wie nie getragen. Die weltweite Produktion von Kleidung und Schuhen hat sich in den vergangenen 15 Jahren von 50 auf 100 Milliarden Stück verdoppelt. Bis zu 24 Kollektionen bringen Modeketten pro Jahr auf den Markt und fluten damit die Geschäfte mit kurzlebigen Trends. Die ursprüngliche Funktion von Kleidung weicht dem Bestreben, modisch immer „up to date“ zu sein. Wir tragen Verantwortung auf der Haut: Kleidung ist heute Massenware Ständig neue Kollektionen von Modemarken wollen uns vermitteln, dass wir regelmäßig Neues brauchen – am besten preisgünstig. Der Preis hingegen, den die Umwelt und andere Menschen dafür zahlen, ist menschenunwürdig und nicht akzeptabel. Zahlreiche Studien warnen vor den Folgen, sollte sich der Fast Fashion-Trend fortsetzen. „Applaus für das neue Outfit“ – Instagram macht’s möglich. Doch zu welchem Preis? Höchste Zeit, über Nachhaltigkeit in der Mode zu sprechen! Denn für unsere Erde gibt es keinen Plan B! Jede verkaufte Jeans reist um die Welt, bevor sie verkauft wird Die Modeindustrie verursacht jedes Jahr mehr klimaschädliches CO2 als alle internationalen Schiffe und Flüge zusammen. Zudem verschließen wir häufig auch die Augen vor den verheerenden Massenproduktionsbedingungen in Billiglohnländern. Polyester ist mittlerweile das am häufigsten verwendete Material in der Modeindustrie. Es gehört, wie Nylon und Acryl, zu den Plastikfasern. Beim Waschen von Kleidung mit Plastikbestandteilen gelangen kleinste Partikel davon ins Wasser – und später ins Meer. Einer der beliebtesten Rohstoffe für Kleidung ist weiterhin Baumwolle. Bereits beim Anbau von Baumwolle werden riesige Mengen Wasser verbraucht. In Zentralasien führte unter anderem dieser hohe Wasserverbrauch der ansässigen Textilindustrie zum Austrocknen des Aralsees. Nachhaltigkeit in der Mode ist keine Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit Glücklicherweise gibt es zu jedem Trend auch eine Gegenbewegung: „Slow Fashion“ lautet das Stichwort für entschleunigten, bewussten und nachhaltigen Modekonsum. Die Dinge anders, aber besser zu machen, kann lange dauern – aber irgendwo müssen wir anfangen, oder? Für jeden Stil und für jeden Geldbeutel gibt es die Möglichkeit, nachhaltig zu konsumieren. Es beginnt mit dem Umdenken - einem Prozess, der sich stets weiterentwickelt. Denn niemand kann seinen Konsum und sein Leben von heute auf morgen umkrempeln. Nachhaltigkeit beginnt vor dem eigenen Kleiderschrank Warum kaufen Menschen ständig neue Kleidung und tragen doch nur ihre Lieblingsteile? Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Warum halten wir an Kleidung fest, die wir weder besonders mögen, noch besonders oft tragen? Warum geben wir regelmäßig Geld für Textilien aus, die weder zu unserem Stil, noch zu unserem Körper passen? Die unbequeme und erschütternde Antwort lautet: Menschen kaufen keine Kleidung, sondern Glück. Mode ist ein Konsumprodukt, mit dem Menschen sich gerne belohnen. Es macht ja auch Spaß, zu shoppen – für den Moment. Aber macht es auch glücklich? Was wäre, wenn Sie Ihren Kleiderschrank öffnen und nur noch Lieblingsteile im Regal finden, die außerdem perfekt zueinander passen und kombinierbar sind?
Lassen Sie uns gemeinsam Gutes tun und auf ethische, nachhaltige und langfristige Weise unser Konsumverhalten ändern. Ich wünsche Ihnen jetzt schon viel Freude mit einem nachhaltig aufgeräumten Kleiderschrank mit Ihrer Lieblingsmode. Machen Sie mehr aus dem, was Sie bereits besitzen.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit. Ihre Dorothee Quanz
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AutorSchreiben Sie etwas über sich. Es muss nichts ausgefallenes sein, nur ein kleiner Überblick. Archiv
Mai 2024
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